Die Atemschutzgruppe

Atemgifte können sehr schnell zu einer großen Gefahr für Feuerwehrleute werden. Damit Einsatzkräfte zum Beispiel im Brandrauch dennoch arbeiten können, benötigen sie Atemschutz. Feuerwehrfrauen und -männer im Umgang damit zu schulen und auf diese anstrengende Tätigkeit vorzubereiten, ist Aufgabe der Atemschutzgruppe.

⸻ Unsere Einheiten

Mit Atemschutz durch den Disconebel

Man sieht kaum die Hand vor Augen, so stark haben die Ausbildenden den abgedunkelten Übungsraum im Keller der Feuerwache in Disconebel gehüllt. Dort befindet sich die sogenannte Atemschutzstrecke, ein großer modularer Käfig mit verschiedensten Hindernissen. Hierdurch müssen die Einsatzkräfte sich ihren Weg bahnen: kriechen, robben, hinaufklettern, durchsteigen, hinabsteigen. Was sich zunächst einfach anhört, kann bei Dunkelheit, Hitze, Nebel und mit Atemschutzflasche auf dem Rücken durchaus zur Herausforderung werden.

Auf allen Vieren mit Pressluftatmer auf dem Rücken und angeschlossener Atemschutzmaske: so geht es für die Feuerwehrleute durch die Übungsstrecke.

Fit für alle Herausforderungen

Die eingangs erwähnten Ausbildenden gehören zur Atemschutzgruppe der Feuerwehr Memmingen. Die Aufgabe der Gruppe besteht übergeordnet darin, neue Atemschutzgeräteträger auszubilden sowie die bestehenden Geräteträger einsatztauglich zu halten. Dazu zählt beispielsweise der jährliche Durchgang durch die Atemschutzstrecke.

In voller Schutzausrüstung und mit angeschlossenem Atemschutz geht es dabei zunächst auf die Endlosleiter. Direkt anschließend wartet das Laufband auf den Geräteträger. Schließlich muss der Atemschutztrupp noch durch einen Tank klettern, bevor es bei Dunkelheit, Wärme und Nebel in die Übungsstrecke geht. Die Belastungen bei dieser Übung sind einem realen Einsatz nachempfunden und fordern selbst die fittesten Sportler noch heraus.

Im Kontrollraum kann sowohl die Übungsstrecke mit Wärmebildkamera überwacht als auch Endlosleiter und Laufband gesteuert werden.

Endlosleiter und Laufband: So kommen die Feuerwehrleute mit Atemschutz gehörig ins Schwitzen.

Bloß keine Fehler machen: Im Einsatzfall müssen die Feuerwehrleute das Atemschutzgerät innerhalb 60 Sekunden aufgesetzt und angeschlossen haben.

Zu den Belastungsübungen in der Atemschutzstrecke kommen zusätzlich zu den Feuerwehrleuten aus Memmingen und dem Unterallgäu auch noch Einsatzkräfte aus dem benachbarten Baden-Württemberg, mit deren Feuerwehren schon über mehrere Jahre auf dem Fachgebiet Atemschutz hervorragend zusammengearbeitet wird.

Die Memminger Atemschutzgruppe arbeitet, was die Atemschutzausbildung betrifft, eng mit den Führungskräften aus dem Landkreis Unterallgäu zusammen. Da Memmingen und Mindelheim anerkannte Ausbildungsstätten sind, bilden auch wir hier in Memmingen Atemschutzgeräteträger aus dem Unterallgäu aus.

Die Gruppe besteht aus 15 Ausbildern aller Memminger Löschzüge und Ortsteilwehren und führt jährlich Lehrgänge für Atemschutzgeräteträger nach der Feuerwehrdienstvorschrift, sowie den Lehrgang für Chemikalien- und Wärmeschutzkleidung durch.

Atemschutzüberwachung im Einsatz

Eine letzte wichtige Aufgabe besteht in der Atemschutz-Führung, die ab einer gewissen Alarmstufe bei größeren Einsätzen mitalarmiert wird. Aufgabe des sogenannten „Leiters der Atemschutzüberwachung“ ist es, als Verbindungsglied zwischen dem Einsatzleiter, den eingesetzten Atemschutzgeräteträgern und der Atemschutzwerkstatt zu fungieren.
Dies betrifft z. B. die Atemschutzüberwachung, die rechtzeitige Nachalarmierung von Atemschutzträgern und generelle organisatorische Angelegenheiten.