Wasser in Kellern und Erdgeschossen von Privathäusern und Unternehmen, überflutete Straßen, Wiesen und Felder, übervolle Bäche – am Wochenende hatte die Hochwasserlage in Bayern auch Memmingen fest im Griff. Über 250 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Memmingen und aller Stadtteilfeuerwehren, des Technischen Hilfswerks Memmingen-Unterallgäu (THW), der Polizei, des städtischen Bauhofs und mehrerer Dienststellen der Stadtverwaltung waren rund um die Uhr aktiv, um zu helfen, die Lage zu bewältigen und Schlimmeres zu verhindern. „Durch ein schnelles, effektives und eingespieltes Zusammenwirken aller Kräfte ist es uns gelungen, die Lage rechtzeitig zu stabilisieren“, erklärt Oberbürgermeister Jan Rothenbacher. „Wir haben ein großartiges Krisenteam aus Feuerwehr, Polizei, THW, Hilfs- und Rettungsdiensten und Stadtverwaltung und ich bin jedem und jeder Einzelnen sehr dankbar für den kräftezehrenden Einsatz. Danken möchte ich auch unseren Hilfs- und Rettungsdiensten, die in besonders betroffenen Gebieten im Unterallgäu und in anderen Landkreisen im Einsatz waren.“

Oberbürgermeister Rothenbacher würdigte zudem die große Hilfsbereitschaft innerhalb der Bürgerschaft. „Viele haben bei Freunden geholfen, die Wasser im Haus hatten, und haben sich um hilfsbedürftige Nachbarn gekümmert. Dieses Wochenende hat gezeigt, dass die Stadtgesellschaft in der Not zusammensteht“, betont Jan Rothenbacher.

Das Leitungswasser im Memminger Stadtgebiet muss aufgrund einer Verunreinigung mit einem coliformen Keim mindestens bis Montag, 10. Juni, abgekocht werden. Aktuell wird die Ursache der Verunreinigung ermittelt und unter Hochdruck an einer Lösung gearbeitet.

Im Stadtgebiet vom Hochwasser betroffen waren vor allem die Ortsteile Dickenreishausen und Amendingen mit dem Kotzenbrühl sowie der Memminger Süden und Osten. Die Feuerwehren wurden am Wochenende und am Montag (3.6.) zu über 200 Einsätzen gerufen, in erster Linie mussten Straßen gesichert und viel Wasser aus Häusern gepumpt werden.

Auf dem Werksgelände der Stadtwerke Memmingen Stand das Wasser im Hof und im Erdgeschoss der Gebäude hüfthoch. Die Keller waren bis zur Decke vollgelaufen. Um die Wassermassen aus dem Gebiet Gaswerkstraße/ Freudenthalstraße möglichst schnell abzuleiten, kam am Samstagabend (1.6.) zur Unterstützung eine Gruppe „Wasserschaden/ Pumpen“ des THW Rottenburg/Neckar mit zwölf Einsatzkräften und Pumpen mit einer Gesamtleistung von 20.000 Litern/ Minute. „Die Schäden an Gebäuden, Büros und Lager sind enorm. Wir haben mit den Aufräumarbeiten begonnen, aber es ist noch sehr viel zu tun“, erklärt Marcus Geske, Leiter der Stadtwerke Memmingen.

Bäche im Stadtgebiet sind am Hochwasser-Wochenende teilweise über die Ufer getreten. Das Bachbett des Stadtbachs war am Samstag maximal gefüllt, ein Überfließen konnte in der Innenstadt aber verhindert werden. Der städtische Bauhof schöpfte alle technischen Möglichkeiten aus, um über Pumpwerke und eine Regulierung so genannter „Fallen“ die Ableitung von Wassermengen aus der Innenstadt zu steuern. Auch wurden Kamm-Gitter entfernt, die sonst Schwemmgut zurückhalten, um den Wasserdurchfluss zu optimieren. Am Sonntag waren die Pegelstände an Stadtbach, Haienbach, Buxach und anderen Bächen wieder rückläufig.

Bild/Text: Pressestelle Stadt Memmingen