Eine Firma ist mit dem Abriss des städtischen Freibads beschäftigt, als es bei Arbeiten an der Gasleitung im Keller der Hausmeisterwohnung zu einer Verpuffung kommt. Ein Brand bricht aus, zwei Arbeiter der Abrissfirma werden in dem stark verrauchten Haus vermisst. Zwei weitere Mitarbeiter versuchen sich nach dem lauten Knall in Sicherheit zu bringen. Sie verunfallen in Panik beim Wegrennen dabei jedoch durch Sturz in das leere ca. 2–3 Meter tiefe Schwimmbecken und in einen offenen Schacht. Dies war das Übungsszenario, dem sich Feuerwehrleute und Rettungskräfte des Bayerischen Roten Kreuzes am Freitagabend, dem 30. September, im geschlossenen Freibad stellen mussten.

Ein Löschzug der Feuerwehr trifft mit Einsatzleitwagen, zwei Löschfahrzeugen, Drehleiter und Rüstwagen am Übungsobjekt ein. Der Rettungsdienst kommt initial mit dem Einsatzleiter Rettungsdienst und einem Rettungswagen vor Ort. Die Zugführerin erkundet die Lage und weist ihren Einheiten entsprechend die Aufgaben zu. Priorität hat die Menschenrettung im Gebäude. Zwei Trupps unter Atemschutz dringen in die Hausmeisterwohnung vor und beginnen mit der Personensuche und Brandbekämpfung. Andere Einsatzkräfte beginnen mit der Suche nach den weiteren vermissten Arbeitern, durchkämmen das Gelände und stemmen Türen mithilfe von Brechwerkzeug und Rettungssäge auf. Kurze Zeit später werden die vermissten Arbeiter auf dem Gelände gefunden, die sich beide in einer schwierigen Lage befinden. Notfall- und Rettungssanitäter kümmern sich um die Erstversorgung, anschließend beginnt die Feuerwehr mit der technischen Rettung. Über einen sog. „Leiterhebel“ wird der Patient aus dem Schwimmbecken auf Bodenniveau gebracht. Mithilfe der Drehleiter und Rettungs- & Abseilgerät wird mit der Tiefenrettung des Patienten aus dem engen Schacht begonnen. Dieser hat sich zusätzlich schwer mit einer Eisenstange verletzt, die nach der Rettung aus der Tiefe für den Transport noch mittels Trennschleifer abgetrennt werden muss. Schließlich können alle vier Patienten dem Rettungsdienst zur Versorgung übergeben werden.

Das Szenario war für die Personalstärke zu Übungszwecken bewusst etwas „überdimensioniert“. Es sollten verschiedenste Ausbildungsinhalte in kurzer Zeit abgefragt werden: Brandbekämpfung und Menschenrettung im Gebäude, Technische Hilfeleistung bei der Patientenrettung aus der Tiefe. Bei der Nachbesprechung wurden Rückmeldungen der Einsatzkräfte gesammelt, Fehlerquellen identifiziert und mit den betreffenden Einheiten diskutiert. So zeigte sich beispielsweise, dass die Kommunikation zwischen Rettungsdienst und Feuerwehr noch verbessert und einzelne Handlungsabläufe optimiert werden können. Insgesamt zieht die Übungsleitung eine positive Bilanz, denn das Szenario wurden in der vorgegebenen Zeit erfolgreich abgearbeitet. Zudem lernen die freiwilligen Helferinnen und Helfer aus den Erfahrungen und kleinen Fehlern in einer solchen Übung für den nächsten realen Einsatz.