Gurt, Lenkrad und Pedale sind real, der Rest ist es nicht. Mit Schutzkleidung sitzen die Feuerwehrleute im Fahrsimulator und blicken angespannt auf die Bildschirme um sich. Nach wenigen Metern auf den virtuellen Straßen sind sie bereits vollkommen in die Umgebung eingetaucht. Die realitätsnahe Geräuschkulisse und der bewegliche Sitz tun ihr Übriges. Auch die anderen Verkehrsteilnehmer in der virtuellen Welt reagieren passend auf die Fahrweise der Einsatzkraft hinter dem Steuer.

Der mobile Fahrsimulator des Landesfeuerwehrverbands Bayern erlaubt es den Feuerwehrleuten der Stadt Memmingen aktuell Einsatzfahren mit Blaulicht zu üben. Die Fahrer der großen Löschfahrzeuge möchten natürlich so schnell wie möglich den Einsatzort erreichen. Umso wichtiger ist es aber auch sicher anzukommen und dabei weder sich noch andere Verkehrsteilnehmende zu gefährden. Verschiedene Szenarien im Stadtverkehr sowie bei Überlandfahrten können hierfür im Simulator eingespielt werden. Immer wieder tauchen kritische Situationen auf, wie etwa das Überqueren von roten Ampeln und Überholmanöver, die von den Teilnehmenden sicher bewältigt werden müssen. Die aufgezeichnete Fahrt kann anschließend mit allen Anwesenden nachbesprochen werden.

Die Versicherungskammer Bayern und das Bayerische Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration haben in Zusammenarbeit mit dem Landesfeuerwehrverband Bayern je einen mobilen Einsatzfahrten-Simulator beschafft. In den beiden baugleichen Simulator-Anhängern ist ein Fahrersitz mit Bewegungssystem montiert, die Fahrt wird auf drei großen Bildschirmen dargestellt. Das Sichtfeld im Fahrsimulator umfasst einen Winkel von 200 Grad, damit auch beim Blick aus dem Seitenfenster die im Originalen vorherrschende Verkehrssituation wahrgenommen werden kann. Damit lässt sich ein ausreichend realistisches Fahrgefühl erzeugen. Auf der Straße oder auf Übungsplätzen wäre dieses realitätsnahe Training von kritischen Situationen bei Blaulichtfahrten undenkbar.